20
Mai
2009

Der Tjor (??!!) ist fertig....

Also mal zur Erläuterung was das sein soll: So wird’s ausgesprochen "Tschor" und gemeint ist die betonierte Zimmerdecke --> sozusagen der Fussboden im Obergeschoß. Und wenn jemand mir sagen kann, wie man das auf balinesisch bzw. indonesisch schreibt, dann bin ich über einen Kommentar dankbar….

Was will ich euch damit erzählen??? Die letzten Tage waren einfach anstrengend! Mein Häuschen nimmt immer mehr Gestalt an, und was der Baumeister an „keiner Hilfe“ braucht, benötigt der Elektriker von meiner Zeit - was heissen soll, das Fundament, die Wände, Eingangsstufen, Aussendusche, zusätzliche Waschbereich für Tauchequipment, Türen und Fenster, alles Arbeiten vom Contractor, wurden wunderbarst und in einem irren Tempo erledigt.

Bitte sich mal vorzustellen eine Wohnfläche von 8,0 x 9,0 Meter und 2,8 Meter Höhe, mit einigen Aussenzubauten – und dass aus Ziegeln in einer Zeit vom 23.4. – 18.5. Ganze 25 Tage – mit allen Innenmauern (bis auf die Küchennische), mit einer vollkommenen Deckenverschallung, samt Gitternetz am Dach (jedes einzelne Stück Draht per Hand gebogen, ganz zu schweigen von den Verbindungen – alle 5 cm in der Länge und alle 5 cm in der Breite,… ich weiss, irgendwie kann man sich das nicht vorstellen – aber versucht es einfach… und wenns gar nicht geht, glaubt mirs einfach – eine irre Leistung!!!!!

Und dann fing der Elektriker an. Leichtsinniger Weise habe ich ihn am ersten Tag unseres kennenlernens gefragt, wann er mich wieder braucht – und er antwortete – morgen früh um acht Uhr reicht….. ;-) ok er lies dann mit sich handeln, und wir einigten uns auf 10,00. Am 2. Tag wars dann schon 09,00 und so gings weiter… ich glaub, der hat mich einfach gerne um sich herum…..
;-)

Ich hoffe nur, ich kenn mich im Nachhinein noch aus – oder besser gesagt – zumindest der Elektriker kennt sich noch aus!!! Was da an Leerverrohrung im Dach drinnen liegt – und keine Kabel noch – im stillen Kämmerlein bete ich zum lieben Gott, dass da überall noch Kabel durchgehen…. ich denke, ich werde es erst glauben, wenn alle Stecker, Schalter, Wechselschalter Lampenanschlusse usw. ausgetestet sind – und auch funktionieren. Aber ich bin zuversichtlich. Noch… ;-)

Aber wie gesagt, auch der Elektriker hat mit seiner Zeit nicht unbedingt Rabauz getrieben und war irgendwann auch fertig.

In der Zwischenzeit haben die Maurer eine Bambusverstärkung für die Zimmerdecke verlegt – was da heissen soll: Alle 30 cm in der Länge und alle 30 cm in der Breite ist ein Bambusrohr zur Unterstützung für das Gewicht der Decke verlegt worden. Wenn man sich einen schweizer Käse hernimmt… und noch zusätzlich 5x soviel Löcher reinmacht, als da eh schon drinnen sind, dann kann man sich ungefähr vorstellen, wie die Innenfläche meines Häuschens mittlerweile ausgesehen hat.

Alleine das „durchwuzeln“ von einem Raum zum nächsten, um dem Elektriker klar zu machen was ich meine – hat einiges an Nerven - und auch ein paar blaue Flecken und Beulen am Kopf verursacht. Wie auch immer, irgendwann waren beide (Contractor Gede und Elektriker) mit ihren Arbeiten fertig.

Gestern ging es dann los. Start war um 06,00 früh – was für Silvia und mich hies um 04,00 aufstehen, 1 Std. Morgenmuffeln und rund eine Stunde Fahrt nach Kalisada. Irgendwie haben es mir die Balinesen nicht ganz geglaubt, dass ich wirklich pünktlich um 06,00 da sein werde…. aber wir waren es – samt kurzer Autopanne – souverän von unserem Fahrer Sudi gemeistert – sind wir fast pünktlich eingetruddelt – und waren unter die ersten 8, die am Bauplatz waren – also mehr als pünktlich.

Um ca 06,30 gabs dann „Extra-Frühstück“ hmmmm lecker – Gaby und Helga kennen das schon, den guten Reis mit geraspelten Kokosnüssen und Bali Koffee,…

Nachdem es die vergangenen paar Tage nachmittags immer irgendwann zu regnen angefangen hat, hat Gede natürlich nicht versäumt, seine …Tante, Schweister, Cousine – sorry habs mir nicht gemerkt – einzuladen und sie gebeten für uns zu beten, damit es während des Tschors (betonieren) nicht zu regnen beginnt. Sicherheitshalber hat er dann auch gleich noch eine 2. Mischmaschine bestellt, damit er die Götter nicht allzu lange um ihre Geduld bitten muss….. ;-)

Um 07,00 fast genau ging es dann los…. nicht der Regen, nein, das betonieren!!!

Leute ich kann euch sagen, es war der reinste Wahnsinn!!! Manuell, mit so ca. 5 Liter Kübelchen wurde Kübel für Kübel meine Decke betoniert. So runde 72 m² !!!! mit einer Höhe von ca 25 cm…. das sind – wartet mal …. rund 18 m³ Beton!!! Sofern ich mich nicht verrechnet habe ;-) . Manuell mit Hilfe einer/zwei Mischmaschinen erzeugt, in Kübel geschaufelt, 2,8 Meter = 7 Stufen hinauf, ans Ende der Decke – Hand für Hand transportiert und ausgeleert, leerer Kübel zum Rand der Decke zurück – schubs und runter zum wiederbefüllen - und das ganze wieder von vorne…. stundenlang, stundenlang !!!!

Klar hab ich mitgemacht …. 10 Kübelchen lang…. dann haben mich die Balinesen darum gebeten Pause zu machen… die konnten nicht mitansehen, wie ich mich abmühe…. oder gings durch mich langsamer als ohne mich ???!!! ;-)

Nein, war ganz einfach ein netter Zug von ihnen, mich da nicht so rackern sehen zu können… und ich sags euch ganz ehrlich… mir hat jeder einzelne von ihnen leid getan!!!! Um 07,00 gings ja noch, da waren die Temperaturen noch angenehm, aber so gegen mittag… ich sass im Schatten, mit dem Fotoapparat in der Hand, und mir lief der Schweiss von der Stirn….. jetzt stellt euch mal vor, wie es denen ergegangen ist!!

So gegen 12,30 gab es dann endlich Mittagspause – dazwischen gab es keine Minute Ruhe!!! Ein einziges Mal kamen die Ladys vom Gede vorbei und haben die Männer mit – ich weiss nicht genau was es war – ausgesehen hat es wie verdünnte Kokosmilch – versorgt, ansonsten gab es keine Minute, in der eine von den beiden Mischmaschinen still gestanden wäre. Ich schwörs, keine Übertreibung!!!

Und auch nicht während dieser Trinkpause… hatte einer den Becher musste der Vordermann doppelt hinlangen… unglaublich!

Und echt, bevor die Männer was zu Trinken bekommen hätten, kamen die Ladys zu mir, und haben mir M I R, die im Schatten sitzt und schwitzt, etwas zu trinken angeboten. Mahh ich hab geglaubt micht tritt der Elch!!! Natürlich hab ich abgelehnt – erst die Männer bitte – ich kann denen eh schon nimma beim Arbeiten zusehen!! Dieselbe vorgehensweise beim Essen… ich glaub, hätte ich wirklich als Erstes das Essen angenommen und einen Bissen nur gegessen – mir wäre er vor lauter schlechtem Gewissen im Hals stecken geblieben!!!

Und die Jungs!! Lachend und scherzend, natürlich verschwitzt – kamen sie zum Essen und hatten genug Zeit übrig, lustig mit mir herum zu scherzen. Nicht alles hab ich verstanden – und ich glaub, es ist auch besser so – es gibt halt einfach nun mal einen etwas rauheren Ton am Bau – ist bei uns nicht anders – und hier auch nicht. Aber alle gut gelaunt. Die Mittagspause… hmmm schätze so ca eine dreiviertel Stunde – aber nur deswegen, weil das Wasser für den Bali Koffee, der natürlich nicht fehlen darf, sich ein wenig verspätet hat – und Gede sandte nicht ganz freundliche Blicke zu seinen Ladys…. als es endlich da war…. also er ist ein ganz ganz netter, aber wenn etwas nicht nach seinem Plan läuft, dann möchte ich ihn lieber nicht erleben….der kann schon ganz schön bissig werden, glaub ich.

Langer Rede kurzer Sinn – um, ehrlich, ich sag die Wahrheit, um 14,30 war die ganze Arbeit getan.

Reine Arbeitszeit von rund 7 Stunden!!!!

Und was soll ich sagen…. um ca. 15,30 hat es zu Tröpfeln begonnen…. Gott sei Dank hat Gede nicht auf die „Regen – abhalt – Frau“ vergessen… - nein ehrlich, es ist ihr zu verdanken – wurscht – wie auch immer – Fakt ist, es hat erst zu regnen begonnen, als die Betonierarbeiten fertig waren – und nur das zählt. Wer auch immer hier schützend die Hand darüber gehalten hat. Ein Danke ist es allemal wert!!

Ein Danke ans Wetter, und ein rießengroßes Danke an die Crew!!! Ein perfekt eingespieltes Team – besser hätte es nicht ablaufen können.

Jetzt haben sich die Männer ein paar Tage Pause verdient, die Decke muss sowieso erst richtig trocknen – und dann geht es weiter….

Dickes Knuddlerbussl eure
Brigitta


PS.:
Wie geht’s mir?? Gut. Es ist schön, hier zu sein. Und wenn ich auch noch nicht weiss, wie lange ich es bleiben darf – so lange ich hier sein kann, genieße ich jeden einzelnen Tag.
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